
Meine Stationen auf dem Weg zum Heilpraktiker
Schwäbische Alb,
Mexiko und
Berlin

Dr. Tomás Alcocer, Matthias Gebert, Dr. Nguyen Tai Thu
Meinen ersten Kontakt mit der Naturheilkunde hatte ich mit etwa 20 wegen Migräne. Mehrmals pro Woche bekam ich quälende Kopfschmerzen, die mich vollkommen lahmlegten. Ich besuchte verschiedene Ärzte, doch es stellte sich schnell heraus, dass es für Migräne keine Heilung gab. Lediglich symptomatisch konnten die unerträglichen Schmerzen mit Analgetika gedämpft werden. Anfallsfrei wurde ich dadurch aber nicht. Durch Zufall gelangte ich an einen Heilpraktiker auf der schwäbischen Alb, der mit Spagyrik und traditioneller chinesischer Medizin arbeitete. Schon nach der ersten Sitzung bemerkte ich eine wesentliche Verbesserung: Anzahl und Intensität der Migräneanfälle ließen nach. Nach etwa drei Monaten Behandlung war ich schmerzfrei.
¡Que viva México!
Ein paar Jahre später führte mich ein DAAD-Stipendium als frisch gebackenen Germanisten ins bunte Mexiko. Schon bevor ich als Sprachwissenschaftler nach Lateinamerika ging, hatte ich reges Interesse an gesundheitlichen Fragen entwickelt. Besonders für vollwertige Ernährung und Psychologie. Noch an der deutschen Schule in Mexiko-Stadt arbeitend begann ich, mich mit Naturheilkunde zu beschäftigen. Optimal in einem Land, das in seinen indigen geprägten Regionen mit Heilern und Schamanen eine ursprüngliche Tradition in Naturheilkunde lebt.
Zuerst erlernte ich an der Universidad de Chapingo und bei traditionellen Heilern aus dem Dorf Cherán in Michoacán mexikanische Kräuterheilkunde. Faszinierend und prägend war für mich deren ganzheitliche Sicht auf den Menschen und ihr respektvolles Verhalten gegenüber der Natur.
Dann traf ich auf meinen langjährigen Mentor und Akupunkturlehrer, den Arzt Dr. Tomás Alcocer. In seinem angesehenen Institut in Mexiko-Stadt erlernte ich eine sehr traditionelle chinesische Akupunktur. Das Besondere an seinem Unterricht ist, dass er ihm die alten Chinesischen Schriften Ling Shu und Su Wen zu Grunde legt. Zweiundzwanzig Jahre hat er für die Übersetzung des Grundlagenwerks der Chinesischen Medizin Huang Di Nei Jing aus dem Altchinesischen ins Spanische gebraucht. Wieder stieß ich in der Traditionellen Chinesischen Medizin auf die so faszinierende ganzheitliche Sicht auf den Menschen und seine Erkrankungen. Nach drei Jahren Ausbildung bei Dr. Alcocer hing ich meinen Lehrerberuf an den Nagel und eröffnete eine Praxis für Akupunktur in Mexiko-Stadt. Während meines gesamten Aufenthalts in der mexikanischen Hauptstadt bildete ich mich stets bei Dr. Alcocer und anderen wichtigen Lehrern wie Dr. Shi Xue Minh aus Tianjin, China und Dr. Nguyen Thai Thu aus Hanoi, Vietnam weiter.
Bei meiner Arbeit mit Patienten wurde mir klar, wie wichtig die Wechselwirkung von Körper und Psyche ist. So können sowohl emotionale Zustände körperliche Erkrankungen hervorrufen, wie auch physische Beschwerden die Stimmung stark beeinflussen. Um die Behandlung mit Akupunktur sinnvoll zu ergänzen, bildete ich mich zwei Jahre lang bei Dr. Eduardo Grecco, einem in Mexiko lebenden argentinischen Psychoanalytiker, in Bachblütentherapie aus.
Von Mexiko-Stadt nach Berlin
Nach siebzehn Jahren im fernen Mexiko entschied ich mich, nach Deutschland zurückzukehren. Die Wahl fiel auf Berlin, um an der Arche Medica meine Ausbildung zum Heilpraktiker zu machen.
Meine Kenntnisse und Erfahrungen aus der traditionellen Medizin, die ich in Mexiko gesammelt hatte, ergänzte ich in Berlin durch aktuelle Kenntnisse in moderner Medizin. Nach knapp zwei Jahren Ausbildung an der Arche Medica legte ich im November 2020 erfolgreich im Gesundheitsamt Lichtenberg, Berlin, die Heilpraktikerprüfung ab und erhielt die Zulassung zum Heilpraktiker.
Tabellarischer Lebenslauf hier klicken